LEISTUNGEN – Urologie der Frau
Ein Drittel aller Patienten eines Urologen sind Frauen. Überrascht?
Bei Harnwegsinfekten, Inkontinenz oder Krebserkrankungen im Urogenitalbereich ist der Urologe der richtige Arzt auch für Frauen.
Harnwegsinfektionen, die auf Bakterien zurückzuführen sind, sind weit verbreitet. In den meisten Fällen entsteht eine Infektion durch Erreger, die über die Harnröhre aufsteigen und ihren Ursprung in der körpereigenen Darmflora haben.
Eine bakterielle Entzündung kann eine Blasenentzündung (starkes Brennen beim Wasserlassen) hervorrufen, sich zu einer Nierenbeckenentzündung steigern und sogar bis zu einer Blutvergiftung führen.
Wir unterscheiden leichte und komplizierte Harnwegsinfekte.
Leichte Harnwegsinfekte treten in der Harnröhre (Urethra) auf und können bis zur Blasenentzündung führen. Diese Art von Entzüngungen treten vermehrt bei Frauen auf und können relativ leicht mit einer pflanzlichen Therapie behandelt werden.
Die komplizierten Harnwegsinfekte treten bei Patienten auf, die ein abgeschwächtes Immunsystem haben, wie es z.B. bei Diabetikern der Fall sein kann. Ebenfalls zu den komplizierten Harnwegserkrankungen gehören Infekte bei Männern und Kindern, die eigentlich sehr selten Blasenentzündungen entwickeln. Hier ist eine weitere fachärztliche Abklärung sicherlich erforderlich, um eine Ausdehnung des Infektes auf die Nieren oder die Hoden zu verhindern.
Begünstigt werden Infekte ebenfalls durch Blasenentleerungsstörungen, die auch anatomische Gründe haben können. Ist z.B. eine Harnröhre geknickt, vernarbt oder verengt, kann der Urin nicht leicht genug abfließen, es bleibt eine gewisse Harnmenge in der Blase zurück (Restharnbildung). Somit kann die Blase nie ganz geleert werden und ist sehr anfällig für Infektionen.
Eine Ausnahme stellt die Harnröhrenentzündung durch Chlamydien oder Mykoplasmen dar, die nur mit einer speziellen Diagnostik erkannt werden können und ein einfacher Urintest nicht ausreichend ist.
Die Inkontinenz tritt in verschiedenen Stadien auf: Sie kann sich zeigen im tröpfenchenweisen Urinverlust beim Lachen, Husten oder schweren Tragen und kann sich steigern bis zum völligen Unvermögen, den Urin zu halten. Oft liegen die Ursachen bei Frauen in einer Bindegewebsstörung nach Kindesgeburten (die sich meist erst nach Jahrzehnten bemerkbar macht). Die Inkontinenz kann allgemein auch als Nebenwirkung bei verschiedenen operativen Therapien auftreten. Intensiver gehen wir auf die Inkontinenz unter dem Punkt ERKRANKUNGEN ein.
Der Nierenkrebs steht an dritter Stelle der häufigsten urologischen Tumorerkrankungen. Auch bei dieser Tumorerkrankung gilt: Sind Symptome wie Bauch- und Flankenschmerzen oder blutiger Urin bereits vorhanden, handelt es sich in der Regel um eine schon fortgeschrittene Tumorerkrankung. 50-70% der Nierentumore werden zufällig oder bei Vorsorgeuntersuchunge mit einer Ultraschalldiagnostik entdeckt.
Der Nierenkrebs wird begünstigt durch Rauchen, bleihaltige Substanzen sowie chronische und angeborene Nierenleiden.
Der Nierenkrebs kann durch Bildgebungen und Punktionen bestimmt werden. Durch eine Ultraschalluntersuchung und einer CT-Untersuchung können verdächtige Raumforderungen und die Nierenfunktion an sich sichtbar gemacht werden. Es muss ebenfalls abgeklärt werden, ob der Krebs schon gestreut hat, dass heißt, ob sich bereits Metastasen gebildet haben und andere Organe befallen sind. Bei einer Nierenpunktion werden wuchernde Zellen aus der Niere entnommen und ins Labor zur Auswertung geschickt. Dies bringt Sicherheit, ob die Zellwucherungen in der Niere gut- oder bösartig sind.
Therapie: Die bevorzugte Therapieform ist die teilweise oder totale Entfernung der erkrankten Niere (dies gilt bei einer Krebsform, die noch keine Metastasen gebildet hat). Für den Körper ist eine Nierenentfernung in erster Linie wenig belastend, da die zweite Niere die Aufgabe beider Nieren kompensatorisch gut übernehmen kann.
Kann die erkrankte Niere nicht entfernt werden (da vielleicht die zweite Niere nicht gut genug arbeitet oder eine Metastasierung vorliegt), können Medikamente eingenommen werden, die das Krebswachstum in den Nieren stoppen oder zumindest verlangsamen können.
Ist eine Zellwuchung in der Blase bösartig, spricht man von Blasenkrebs. Diese Krebsform ist die zweithäufigste urologische Tumorerkrankung, die mit ca. 20.000 Neuerkrankungen in Deutschland gezählt wird.
Auch der Blasenkrebs verursacht im Frühstadium keine Beschwerden. Zur frühzeitigen Diagnose von Blasenkrebs wird von unserer Praxis der sogenannte UBC-Rapid-Test angeboten. Begünstigt wird die Bildung von Blasenkrebs durch chronische Entzündungen in der Blase, Nikotinkonsum und das vermehrte Arbeiten mit Lacken und Färbemitteln sowie bei der Teer- und Gummiherstellung.
Ist der Krebs fortgeschritten, kommt es meist zu einer Hämaturie (Blut im Urin). Der Blasentumor selbst kann durch eine Ultraschalluntersuchung, eine CT-Untersuchung oder eine Blasenspiegelung diagnostiziert werden.
Die Diagnostik muss ebenfalls abklären, ob der Blasentumor schon in andere Körperregionen gestreut hat (meist in Leber, Lunge und Skelett).
Therapie: Es gibt verschiedene Blasenkrebsformen und verschiedene Krankheitsstadien. Hier die gängigsten Therapiemethoden:
• „TUR-Blase“ (transurethrale Resektion): in den meisten Fällen wird der Tumor zunächst in kurzer Narkose über die Harnröhre in der Blase abgeschält und entfernt. Die somit gewonnenen Zellen werden zur Auswertung in die Pathologie eingeschickt. Die Pathologie kann nunmehr Sicherheit bringen, welche Art von Wucherung in der Blase stattfindet.
• Blasen-Instillations-Therapie mit BCG oder Mitomycin zur Rezidivprophylaxe: bei dieser Therapie werden z.B. abgeschwächte Tuberkulose-Erreger in die Harnblase geleitet. Diese rufen eine Entzündung hervor, wodurch die Krebszellen abgetötet werden können. Bei dieser Form der Therapie gilt: Je stärker ein Brennen in der Blase entsteht, um so wirkungsvoller ist die Therapie.
• Operation: die operativen Möglichkeiten ergeben sich aus der Art der Erkrankung und den krebsbefallenen Regionen: ist die Blase durch die Krebserkrankung schon so weit geschädigt, dass sie operativ entfernt werden muss, so kann durch ein Stück körpereigenen Darm eine neue Blase geformt werden, die in vielen Fällen problemlos die Funktion der eigentlichen Blase ersetzten kann. Hier spricht man von einer Neoblase. Meist wird bei dieser Operation beim Mann die Prostata und die Samenblase mit entfernt, um eine Metastasenbildung einzudämmen bzw. zu vermeiden. Bei der Frau betrifft dies manchmal die Gebärmutter, die Eierstöcke sowie die Eileiter.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Urin über den Darm auszuscheiden, was jedoch eine lebenslange antibiotische Therapie zur Folge hat, damit keine Bakterien aus dem Darm die Nieren infizieren können. Daher wird diese Technik heute nur noch selten angewendet. Die dritte Möglichkeit besteht darin, den Urin zur Bauchdecke hinaus zuleiten, indem ein Stück Dünndarm mit den Harnleitern verbunden wird und damit eine neue Urinabflussmöglichkeit geschaffen wird. Hierbei handelt es sich um ein sog. Ileum-Conduit (Urostoma).
• Bestrahlung und Chemotherapie: Der Blasentumor gehört zu den strahlenempfindlichen Krebsarten. So kann, um die Blase zu erhalten, eine Therapiekombination aus Bestrahlung und Chemotherapie gute Heilungserfolge erziehlen.
Eine engmaschige Nachsorge ist bei Tumorerkrankungen unumgänglich und wird in unserer Praxis umfassend angeboten.
LEISTUNGEN – Urologie der Frau
Ein Drittel aller Patienten eines Urologen sind Frauen. Überrascht?
Bei Harnwegsinfekten, Inkontinenz oder Krebserkrankungen im Urogenitalbereich ist der Urologe der richtige Arzt auch für Frauen.
Harnwegsinfektionen, die auf Bakterien zurückzuführen sind, sind weit verbreitet. In den meisten Fällen entsteht eine Infektion durch Erreger, die über die Harnröhre aufsteigen und ihren Ursprung in der körpereigenen Darmflora haben.
Eine bakterielle Entzündung kann eine Blasenentzündung (starkes Brennen beim Wasserlassen) hervorrufen, sich zu einer Nierenbeckenentzündung steigern und sogar bis zu einer Blutvergiftung führen.
Wir unterscheiden leichte und komplizierte Harnwegsinfekte.
Leichte Harnwegsinfekte treten in der Harnröhre (Urethra) auf und können bis zur Blasenentzündung führen. Diese Art von Entzüngungen treten vermehrt bei Frauen auf und können relativ leicht mit einer pflanzlichen Therapie behandelt werden.
Die komplizierten Harnwegsinfekte treten bei Patienten auf, die ein abgeschwächtes Immunsystem haben, wie es z.B. bei Diabetikern der Fall sein kann. Ebenfalls zu den komplizierten Harnwegserkrankungen gehören Infekte bei Männern und Kindern, die eigentlich sehr selten Blasenentzündungen entwickeln. Hier ist eine weitere fachärztliche Abklärung sicherlich erforderlich, um eine Ausdehnung des Infektes auf die Nieren oder die Hoden zu verhindern.
Begünstigt werden Infekte ebenfalls durch Blasenentleerungsstörungen, die auch anatomische Gründe haben können. Ist z.B. eine Harnröhre geknickt, vernarbt oder verengt, kann der Urin nicht leicht genug abfließen, es bleibt eine gewisse Harnmenge in der Blase zurück (Restharnbildung). Somit kann die Blase nie ganz geleert werden und ist sehr anfällig für Infektionen.
Eine Ausnahme stellt die Harnröhrenentzündung durch Chlamydien oder Mykoplasmen dar, die nur mit einer speziellen Diagnostik erkannt werden können und ein einfacher Urintest nicht ausreichend ist.
Die Inkontinenz tritt in verschiedenen Stadien auf: Sie kann sich zeigen im tröpfenchenweisen Urinverlust beim Lachen, Husten oder schweren Tragen und kann sich steigern bis zum völligen Unvermögen, den Urin zu halten. Oft liegen die Ursachen bei Frauen in einer Bindegewebsstörung nach Kindesgeburten (die sich meist erst nach Jahrzehnten bemerkbar macht). Die Inkontinenz kann allgemein auch als Nebenwirkung bei verschiedenen operativen Therapien auftreten. Intensiver gehen wir auf die Inkontinenz unter dem Punkt ERKRANKUNGEN ein.
Der Nierenkrebs steht an dritter Stelle der häufigsten urologischen Tumorerkrankungen. Auch bei dieser Tumorerkrankung gilt: Sind Symptome wie Bauch- und Flankenschmerzen oder blutiger Urin bereits vorhanden, handelt es sich in der Regel um eine schon fortgeschrittene Tumorerkrankung. 50-70% der Nierentumore werden zufällig oder bei Vorsorgeuntersuchunge mit einer Ultraschalldiagnostik entdeckt.
Der Nierenkrebs wird begünstigt durch Rauchen, bleihaltige Substanzen sowie chronische und angeborene Nierenleiden.
Der Nierenkrebs kann durch Bildgebungen und Punktionen bestimmt werden. Durch eine Ultraschalluntersuchung und einer CT-Untersuchung können verdächtige Raumforderungen und die Nierenfunktion an sich sichtbar gemacht werden. Es muss ebenfalls abgeklärt werden, ob der Krebs schon gestreut hat, dass heißt, ob sich bereits Metastasen gebildet haben und andere Organe befallen sind. Bei einer Nierenpunktion werden wuchernde Zellen aus der Niere entnommen und ins Labor zur Auswertung geschickt. Dies bringt Sicherheit, ob die Zellwucherungen in der Niere gut- oder bösartig sind.
Therapie: Die bevorzugte Therapieform ist die teilweise oder totale Entfernung der erkrankten Niere (dies gilt bei einer Krebsform, die noch keine Metastasen gebildet hat). Für den Körper ist eine Nierenentfernung in erster Linie wenig belastend, da die zweite Niere die Aufgabe beider Nieren kompensatorisch gut übernehmen kann.
Kann die erkrankte Niere nicht entfernt werden (da vielleicht die zweite Niere nicht gut genug arbeitet oder eine Metastasierung vorliegt), können Medikamente eingenommen werden, die das Krebswachstum in den Nieren stoppen oder zumindest verlangsamen können.
Ist eine Zellwuchung in der Blase bösartig, spricht man von Blasenkrebs. Diese Krebsform ist die zweithäufigste urologische Tumorerkrankung, die mit ca. 20.000 Neuerkrankungen in Deutschland gezählt wird.
Auch der Blasenkrebs verursacht im Frühstadium keine Beschwerden. Zur frühzeitigen Diagnose von Blasenkrebs wird von unserer Praxis der sogenannte UBC-Rapid-Test angeboten. Begünstigt wird die Bildung von Blasenkrebs durch chronische Entzündungen in der Blase, Nikotinkonsum und das vermehrte Arbeiten mit Lacken und Färbemitteln sowie bei der Teer- und Gummiherstellung.
Ist der Krebs fortgeschritten, kommt es meist zu einer Hämaturie (Blut im Urin). Der Blasentumor selbst kann durch eine Ultraschalluntersuchung, eine CT-Untersuchung oder eine Blasenspiegelung diagnostiziert werden.
Die Diagnostik muss ebenfalls abklären, ob der Blasentumor schon in andere Körperregionen gestreut hat (meist in Leber, Lunge und Skelett).
Therapie: Es gibt verschiedene Blasenkrebsformen und verschiedene Krankheitsstadien. Hier die gängigsten Therapiemethoden:
• „TUR-Blase“ (transurethrale Resektion): in den meisten Fällen wird der Tumor zunächst in kurzer Narkose über die Harnröhre in der Blase abgeschält und entfernt. Die somit gewonnenen Zellen werden zur Auswertung in die Pathologie eingeschickt. Die Pathologie kann nunmehr Sicherheit bringen, welche Art von Wucherung in der Blase stattfindet.
• Blasen-Instillations-Therapie mit BCG oder Mitomycin zur Rezidivprophylaxe: bei dieser Therapie werden z.B. abgeschwächte Tuberkulose-Erreger in die Harnblase geleitet. Diese rufen eine Entzündung hervor, wodurch die Krebszellen abgetötet werden können. Bei dieser Form der Therapie gilt: Je stärker ein Brennen in der Blase entsteht, um so wirkungsvoller ist die Therapie.
• Operation: die operativen Möglichkeiten ergeben sich aus der Art der Erkrankung und den krebsbefallenen Regionen: ist die Blase durch die Krebserkrankung schon so weit geschädigt, dass sie operativ entfernt werden muss, so kann durch ein Stück körpereigenen Darm eine neue Blase geformt werden, die in vielen Fällen problemlos die Funktion der eigentlichen Blase ersetzten kann. Hier spricht man von einer Neoblase. Meist wird bei dieser Operation beim Mann die Prostata und die Samenblase mit entfernt, um eine Metastasenbildung einzudämmen bzw. zu vermeiden. Bei der Frau betrifft dies manchmal die Gebärmutter, die Eierstöcke sowie die Eileiter.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Urin über den Darm auszuscheiden, was jedoch eine lebenslange antibiotische Therapie zur Folge hat, damit keine Bakterien aus dem Darm die Nieren infizieren können. Daher wird diese Technik heute nur noch selten angewendet. Die dritte Möglichkeit besteht darin, den Urin zur Bauchdecke hinaus zuleiten, indem ein Stück Dünndarm mit den Harnleitern verbunden wird und damit eine neue Urinabflussmöglichkeit geschaffen wird. Hierbei handelt es sich um ein sog. Ileum-Conduit (Urostoma).
• Bestrahlung und Chemotherapie: Der Blasentumor gehört zu den strahlenempfindlichen Krebsarten. So kann, um die Blase zu erhalten, eine Therapiekombination aus Bestrahlung und Chemotherapie gute Heilungserfolge erziehlen.
Eine engmaschige Nachsorge ist bei Tumorerkrankungen unumgänglich und wird in unserer Praxis umfassend angeboten.